Hilfsinitiative von H. Bayu Aji, Solo. Juni- August 2006
H. Bayu Aji startete sofort nach Rückkehr von seinem 3-monatigen Deutschlandaufenthalt im Juni 2006 mit Freunden ein Hilfsprojekt für das Dorf Nglenkong/ Gunung Kidul. Nglenkong liegt abseits von Durchgangsstraßen und internationale Hilfe war dort in dem größtenteils zerstörten Dorf nicht eingetroffen. Mit Geldern, die wir bei Aufführungen vor seiner Abreise sammelten, kaufte er für die Bewohner dieses Dorfs Lebensmittel, Kochgeräte, etliche Güter des täglichen Bedarfs. Darüber hinaus brachte er Werkzeugsätze dorthin, damit die Menschen sich dort in der Tradition des Gotong Royong, der in der Javanischen Gesellschaft verankerten gemeinsame Nachbarschaftshilfe innerhalb eines Dorfes beim Aufbau gegenseitig zur Hand gehen konnten.
Da die Menschen dort bis Juli keine internationale oder nationale ofizielle Hilfe gesehen hatten,, beschlossen wir eine Fortsetzung dieser Aktion während der Jugendkonferenz. Die Kunsthalle Kleinschönach und Freunde, die Bayu im Frühjahr kennen gelernt hatten, gaben uns ca. 800 dafür mit.
Der Idee eines aktiven Hilfseinsatz von Teilnehmern der Konferenz gingen wir nicht weiter nach, da dies für die Bewohner eher eine Belastung als eine tatsächliche Hilfe gewesen wäre. Das Dorf war zu gut 60% zerstört und die Bewohner waren auf engstem Raum zusammen gerückt. Mit Hilfe von Bayus Bruder und einem Nachbarn konnten wir Grundnahrungsmittel ( 500kg Reis, 100l Öl, etc.) Kochausrüstungen, Werkzeuge (incl. Schubkarren zur gemeinsachaftlichen Nutzung) und Baumaterialien nach Nglenkong transportieren.
Die Verteilung der Güter gestaltete sich als kleines Fest mit gemeinsamem Musizieren und einer anschließenden Dorfbesichtigung. Wir wurden dabei in ein nicht zerstörtes traditionelles Bambushaus geführt, wo am Vortag ein Baby geboren war und konnten die Freude der Dorfbewohner über dieses schöne Zeichen der Hoffnung sehen. Darüber hinaus spürten wir dort einen guten nachbarschaftlichen Geist und verließen das Dorf in der Hoffnung, dass die Menschen bis zur Regenzeit wieder ein Dach überm Kopf haben.
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